Die wohl bekannteste Reko 41 der DR ist und bleibt, bis in die heutige Neuzeit, die gute alte 41 1231-4! Es gibt wohl keinen Eisenbahnfreund der irgendwie an ihr je vorbeigekommen ist. Ihre völlig überraschende Aufarbeitung durch die DR im April 1988 und unzählige Sonderfahrten, Plandampfveranstaltungen und Bahnhofsfeste nach der Wende 1989 sind mit ihr unmittelbar verbunden. Mein besonderer Bezug zu dieser Lok entwickeltet sich aber viel früher in den Jahren 1984/85. Als ich als Jugendlicher endlich einen vernüftigen Fotoapparat zu Weihnachten 1984 bekam, lief beim Bw Oebisfelde nur noch die 1231 im täglichen Plan nach Stendal. Sie war also mein letztes verfügbares "Top Model" in meiner beginnenden Fotokarriere. Die abwechslungsreiche Fotojagd nach der 1231 bleibt unvergessen! |
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Was heute jedoch keiner mehr weis ist die Tatsache, dass die 1231 in Oebisfelde stets eine "wilde" Lok war. Von allen hier eingesetzten Reko 41 hatte sie den schlechtesten Pflegezustand und war sicher unbeliebt. Erst mit dem Ausfall der 1033 Anfang Januar 1985 kam die Stunde 0 für die 1231. Jetzt gab es hier nur noch diese eine Lok, die von den Fast-Rentnern gefahren werden musste. Dieser Dreckbock sollte die Letzte sein? - wir konnten es damals einfach nicht glauben! Mit jeder Einsatzwoche mehr Anfang 1985, verbesserte sich ihr optischer Zustand. Bereits im März 85 konnte man schon das Triebwerk wieder rötlich erkennen. |
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Die Frühlings-Metamorphose der 1231 ging zügig weiter! Mit dem farbenfrohen Mai kam auch wieder Farbe an die Lok und auch der Kessel wurde mal wieder per Hand geputzt. |
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Ende Mai 1985 war dann der Höhepunkt erreicht! Man hatte im Bw Oebisfelde wieder Bock mit einer gepflegten Maschine zu fahren und war sich dem Einsatzende der BR 41 hier jetzt mehr als bewusst. Diese letzte schöne Ansicht der planmäßig eingesetzten 41 1231-4 habe ich versucht auch im Modell umzusetzen. Wenige Tage nach dem Foto wurde dieser tägliche Einsatz aufgegeben und die Lok bis zum Sommer 85 nur noch selten planlos eingesetzt. Damit endetet nach über 20 Jahren der Einsatz der formschönen Reko 41 in der Altmark! |
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18.12.2017 41 1231-4 entsteht zeitgleich mit der 41 1062-3 um Arbeitszeit zu sparen. Jedoch ist die 1231 sehr schwierig umzusetzen, da sie erheblich von den anderen Reko 41 abweicht. |
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18.12.2017 Umgesetzt wird diese Lok in der Ausführung wie sie bis 1987 bei der DR vorhanden war. Im April 1988 erfolgten im RAW Meiningen, bei ihrer spektakulären Aufarbeitung, jedoch einige technische Veränderungen die von diesem Modell daher abweichen! Schwierig ist die Heizerseite der Lok. Fast alle Leitungsführungen usw. weichen von einer normalen Reko 41 ab. Auch die Anordnung und Befestigung des Abschlammbehälters muss durch Selbstbau erstellt werden. |
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Die Lokführerseite ist fast normal DR Reko 41 mit geringfügigen Erweiterungen. |
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Hier der alte Piko Umlauf, mit Messingbolzen geschient befestigt am Kessel mit eingearbeiteter Weinert Pufferbohle. |
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Der eigentlich normale T34 Tender der 1231 hat bis heute auf der linken Seite diese charakteristische Verbeulung in horizontaler Richtung. Im Weißmetall der Tenderaußenwand kann man diesen Unfallschaden im Modell einfach nachbilden. |
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15.01.2019
Die 1231 ist endlich fertig! |
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Eine elegante Maschine ist hier im Selbstbau nochmals entstand, die wirklich recht real das Erscheinungsbild der letzten altmärkischen Reko 41 der DR wiederspiegelt. |
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Im Streiflicht ist hier wunderschön die stark abweichende Ausführung von Leitungen und Stellstangen am Kessel zu sehen und natürlich der charakteristische Unfallschaden am Tender. |
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Blockstellen, abgebautes zweites Gleis, Sumpfwiesen und die Reko 41 der DR im Einsatz. Das gab es nur in der DDR, im Bezirk Magdeburg, im Kreis Klötze - eben in meiner schönen Heimat! |
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Detailbilder der 1231. Unter dem vielen Dreck der vergammelten Vorbildlok kam im Mai 1985, nach hartnäckigen Putzeinsätzen im Bw Oebisfelde, unter der braunen Farbe auch wieder das alte Rot punktuell zum Vorschein. Diese sehr seltene Farbversion einer Dampflok habe ich hier ins Modell umgesetzt. Die 1231 hatte übrigens zum Schluß vier gemalte Ersatzlokschilder mit nachträglich abgeänderter Ziffer "4". Das Personal versuchte damit die Optik eines originalen Lokschildes preiswert nachzuahmen.
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Am Tender dominierte jedoch das unbeliebte DR Braun und die vielen Auswaschungen der schwarzen Farbe. Auch das Führerhaus hatte so gut wie keine Farbe mehr und wurde von mir "verblichen" lackiert. |
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Das Fahrwerk der Lok hatte man mittels Heißdampfstrahl extrem gesäubert und die dünne braune Farbe gleich mit weg gespritzt. Im April 1985 kam der Ölglanz an den Kessel und die Lok wurde mit weißen Linien verziert, was jedoch völlig untypisch für das Bw Oebisfelde war. |
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Auch die Puffer und Lampen wurden mit weißer Farbe geschminkt und die alte Dame für Ihre wirklich letzten warmen Tage im Mai 1985 nochmals top gestylt. |
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Jedoch wurde das Abdeckblech der vorderen Pufferbohle nur außen weiß gestrichen, was ich so nie wieder gesehen habe. Die 1062 verkörpert hier das klassische Lackiermuster. Man erkennt auch gut den Unterschied zwischen roter und brauner Fahrwerkslackierung. |
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Der klassische T34 Tender hatte oben die ausgeformte Verstärkungskante und geschlossene Kohlekastenabstützungen. Dieser Tender ist heute noch mit der Lok gekuppelt und kann im öffentlichen Traditions Bw Staßfurt an der Lok besichtigt werden. Danke an die rührigen Staßfurter Eisenbahnfreunde, die diese tolle 41 1231-4 für die Nachwelt in unserem Land erhalten und die Magie dieser Baureihe auf nachfolgende Generationen übertragen. |
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